
Hochzeit (Esküvő)
Hanganyag:
Lukas und Flora fahren nach Miskolctapolca, denn ein Freund von Lukas feiert heute Hochzeit. Er heißt Thomas und die Freundin heißt Barbara. Thomas und Barbara sind schon seit zwei Jahren verlobt. Die Braut bekommt den Ehering von dem Bräutigam, es ist eine alte Sitte. Die erste Entscheidung des Brautpaars war eine kleine Hochzeit, nur im engen Familienkreis. Barbaras Vater kann aber jeden überzeugen! So feiern die Jugendlichen jetzt ein echtes Hochzeitfest mit 200 Gästen.
Vorige Woche, nämlich am Samstag war der sogenannte Polterabend. Lukas war auch dabei anwesend, denn Thomas ist sein bester Freund. Der Polterabend ist eigentlich der letzte freie Abend für das Brautpaar. Dann gehen sie getrennt aus, die Jungen mit den Freunden und die Mädchen mit den Freundinnen.
Am Tag der Hochzeit stehen sie früh auf und es fängt mit den Vorbereitungen an: Kosmetikerin, Friseurin, die Torte und den Blumenstrauß abholen, das Brautkleid anziehen, usw. Barbara ist natürlich weißgekleidet, mit Kranz und Schleier. Sie trägt lange Handschuhe, eine goldene Halskette und natürlich die Brautschuhe sind auch weiß. Wir können es nicht sehen, aber sie hat auch ein blaues Strumpfband an. Ganz nach der Sitte. Den Schleier tragen zwei ebenfalls weißgekleidete, kleine Mädchen, die Blumenmädchen. Die sind die Nichten von Barbara. Der Hochzeitsstrauß besteht aus dreißig weißen Rosen. Thomas trägt auch eine weiße Rose in der Tasche des Smokings. Heute ist Barbara die schönste und sicher die glücklichste Frau der Welt.
Danach gehen sie zum Standesamt. Hier findet die amtliche Trauung vor dem Standesbeamten statt. Dann gehen sie zur Kirche. Der Priester segnet die Ehe und das Paar tauscht goldene Ringe. Die Verwandten und Freunde, besonders aber die Freundinnen weinen ein bisschen, natürlich nur vor Freude. Nachher fahren alle Gäste in einem langen Zug in ein Restaurant. Die Autos sind festlich mit Blumen und Schleifen geschmückt und sie alle hupen laut.
Inzwischen macht der Fotograf noch eine Menge Fotos über das glückliche Paar. Meistens irgendwo in einem Park, oder in einem kleinen Wäldchen, aber sicher irgendwo im Grünen. Diese werden die erste Fotos für das neue Familienalbum.
Nachher fährt das neue Paar auch ins Restaurant. Der Brautführer wartet schon auf sie und begleitet sie mit kurzen, humorvollen Versen zur Hochzeitstafel. An der Tafel darf kein Platz leer sein, denn es bringt Unglück. Die Tafel ist festlich gedeckt. Es gibt auf der Tafel alles: Schnapsgläser, Weinfläsche, Suppenschüsseln, Weingläser, Essbesteck, Kerzenständer mit Kerzen, Servietten und Salatschüsseln. Vor dem Abendessen gehört das erste Wort dem Brautvater. Danach können alle anderen Gäste reden, aber nicht zu lange, denn das Essen ist schon fertig und jeder hat Hunger. Die Kellner und die Kellnerinnen bringen lauter hausgemachte Spezialitäten. Der Brautführer bietet dem Brautpaar und den Gästen die köstlichen Spezialitäten mit immer lustbetonten Versen an. Die Köchinnen tun ihr Bestes.
Eine gute Tanzkapelle sorgt für Stimmung und gute Laune. Sie spielen bekannte Schlager und Volkslieder. Alle essen, trinken, singen und tanzen mit. Die Gäste haben gute Laune. Das Feiern dauert bis spät in die Nacht.
Höhepunkte des Abends sind der Anschnitt der Hochzeitstorte und der erste Tanz. Die Hochzeitstorte ist fünfstufig, denn die Stufen sind je ein Symbol für Geburt, Konfirmation, Heirat, Kinderreichtum und Tod. Den ersten Tanz tanzen die Braut und der Bräutigam. Es passiert manchmal erst nach Mitternacht. Dann verschwindet das junge Paar für kurze Zeit. Die Braut kehrt schon als junge Frau zurück, in einem rot-weiß gepunkteten Kleid. Jetzt kann jeder mit der jungen Frau ein bisschen tanzen, aber die Gäste bezahlen für diesen Tanz. Das ist der Brauttanz. Alle werfen in den Brautkorb Geld hinein, oder stellen Geschenke neben den Korb auf den Tisch. Damit wollen die Verwandten und die Freunde die ersten gemeinsamen Schritte des jungen Paars erleichtern. Viele Brautleute helfen den Gästen bei der Auswahl der Geschenke. Sie stellen eine Wunschliste zusammen. Die Gäste können eine Freundin oder die Mutter der Braut anrufen und nachfragen, was (noch) auf der Liste steht. Für die Gäste ist es praktisch, denn sie können einfach das richtige Geschenk finden. Für das Paar ist es auch praktisch, denn so bekommen sie sicher nicht drei Toaster, fünf Mixer und zehn Badetücher.
Irgendwann in der Nacht verschwindet die Braut nochmals. Die Freunde des Bräutigams entführen die Braut. Sie fahren mit ihr von einer Gaststätte in die andere. Der Bräutigam sucht sie, hauptsächlich die Braut überall. Er eilt von Gaststätte zu Gaststätte. Meistens findet er dort nicht die Braut, sondern nur noch die Rechnung für das Bier der Freunde. Dann bezahlt er und sucht weiter.
Insgesamt war es ein toller Abend mit viel Freude, Lachen und Musik. Morgen früh fahren Thomas und Barbara in die Flitterwochen nach Cyprus.
Auf dem Heimweg denkt Lukas an etwas Neues. Eine Hochzeit: er als Bräutigam, und die Braut... Ja, Flora... Es wäre wirklich schön!